Wusstest du, dass ein großes Blutbild gerade mal ca. 4,50€ beim Labor kostet?
In diesem Beitrag erfährst du, was im eigentlichen „großen Blutbild“ enthalten ist, was nicht enthalten ist und welche Blutwerte du messen lassen kannst, um wirklich einen guten Überblick über deinen Vitalitätszustand zu bekommen.

Warum gibt es so viele Verwirrungen um den Namen „großes Blutbild“
Die meisten Menschen gehen davon aus, dass mit dem großen Blutbild alle oder zumindest viele für die Gesundheit relevanten Blutwerte geprüft werden. Dies kommt daher, da der Name „großes Blutbild“ selbst irreführend ist. Ein anderer Name für das große Blutbild ist Differentialblutbild. Und dieser beschreibt schon besser was untersucht wird: die Bestandteile des Blutes selbst. Die Teile, aus denen sich unser Blut zusammensetzt.
Welche Bestandteile hat unser Blut?
In unserem Blut sind feste und flüssige Bestandteile enthalten. Die festen Teile bestehen aus drei unterschiedlichen Blutkörperchen. Den roten, die den weit größten Teil ausmachen, den weißen Blutkörperchen und den Blutplättchen. Die festen Teilchen schwimmen in unserem Blutserum, dem flüssigen Teil des Blutes.

Was wird denn nun eigentlich beim großen Blutbild untersucht?
- Anzahl der Roten Blutkörperchen (Erythrozyten)
- Anzahl der Weißen Blutkörperchen (Leukozyten)
- Anzahl der Blutplättchen (Thrombozyten)
- Anteile der festen Bestandteile im Blut (Hämatokrit)
- Roter Blutfarbstoff (Hämoglobin, Hb-Wert)
- Größe bzw. Volumen eines roten Blutkörperchens im Durchschnitt (MCV)
- Durchschnittliche Konzentration von Hämoglobin eines einzelnen roten Blutkörperchens (MCH)
- Hämoglobin-Konzentration im Blut (MCHV)
- Untergliederung der weißen Blutkörperchen in
- Neutrophile Granulozyten: Sie dienen der Abwehr von unspezifischen Krankheitserregern
- Eosinophile Granulozyten: Sie sind vor allem dafür verantwortlich, Parasiten zu bekämpfen und spielen eine wichtige Rolle bei der Steuerung allergischer Reaktionen
- Basophile Granulozyten: spielen auch eine wichtige Rolle bei der Steuerung allergischer Reaktionen
- Monozyten: werden auch Fresszellen genannt, da sie „Stoffwechselmüss“, Bakterien, Viren und Pilze aufnehmen und mittels Enzymen zersetzen
- Lymphozyten: Unterscheidung in B-Lymphozyten (diese bilden Antikörper) und T-Lymphozyten. Die Lymphozyten sind die wirkungsvollste Waffe des Immunsystems
Das große Blutbild ist eine Erweiterung des kleinen Blutbildes. Der Unterschied zum kleinen Blutbild ist übrigens nur die zusätzliche Unterteilung der weißen Blutkörperchen. Ein kleines Blutbild kostet bei dem Labor mit dem ich zusammen arbeite (Ganzimmun), übrigens 3,50 (Stand 02/24).
Ist ein großes Blutbild aussagekräftig?
Das große Blutbild ist ein wichtiges diagnostisches Werkzeug und wird routinemäßig von Ärzten bestimmt. Es kann Hinweise auf bestimmte Krankheiten oder Mangelzustände liefern.
So kann z.B. eine verringerte Anzahl an roten Blutkörperchen oder ein niedriger Hämoglobin-Wert ein Anzeichen für eine Anämie oder einen Eisenmangel sein. Sehr große rote Blutkörperchen wiederum können auf einen Vitamin B12- oder Folsäure-Mangel hinweisen. Um den Mangel detailliert zu diagnostizieren müssen weitere, spezifische Werte bestimmt werden.
Liegen die weißen Blutkörperchen erhöht vor, kann eine Infektion vorliegen. Der Körper musste mehr weiße Blutkörperchen produzieren, um gegen Eindringlinge zu kämpfen. Weitere Möglichkeiten für eine Erhöhung der Leukozyten sind Entzündungen, Stress, Medikamente, eine Leukämie oder eine Stoffwechselstörung. Bei einer Erniedrigung der Leukozyten sind Autoimmunkrankheiten, ein beginnender Infekt mit Viren oder Bakterien (die vorhandenen Leukozyten werden vermehrt verbraucht, bevor sich dann im Laufe des Infektes eine größere Anzahl neue Leukozyten bilden), Medikamenteneinnahmen oder auch andere Krankheiten, mögliche Ursachen.
Sind speziell die eosinophilen Granulozyten erhöht, kann ein Parasitenbefall (z.B. Würmer) dahinter stecken. Aber auch Autoimmunkrankheiten und Allergien (Heuschnupfen, Neurodermitis oder Asthma) führen zu einer Erhöhung der eosinophilen Granulozyten.
Ein großes Blutbild kann also viele Hinweise liefern und gehört zu einer Basis Abklärung immer dazu. In Bezug auf das Thema ganzheitliche Gesundheit, Prävention oder für eine Aussage darüber, ob man sich durch seine Ernährung ausreichend mit Nährstoffen versorgt, ist das große Blutbild nicht aussagekräftig genug.
Was wird beim großen Blutbild nicht untersucht?
Was beim großen Blutbild nicht betrachtet wird sind folgenden Parameter, die vor allem in der Nährstofftherapie eine große Rolle spielen:
- Vitamine (wie z. B. Vitamin A, Folsäure oder Vitamin B12)
- Vitaminoide wie das Coenzym Q10 (Ubiquinon bzw. Ubiquinol)
- Mineralstoffe, wie zum Beispiel Magnesium, Zink, Selen, Eisen
- Fettsäuren (Omega 3 Index, EPA und DHA)
- Aminosäuren
- Hormone (Sexualhormone oder Vitamin D)
- Organspezifische Werte (z.B. Leber- oder Nierenwerte)
Fazit
Ein großes Blutbild enthält also gar nicht so viele Blutwerte. Es handelt sich dabei nicht um ein ganzheitliches Blutbild. Vor allem, wenn dich dein Gesundheits- und Vitalitätszustand interessiert, du dich fragst, warum du öfters müde bist, dich zu nichts aufraffen kannst, warum dir deine Haare ausfallen oder warum du nicht abnehmen kannst (obwohl du eigentlich gar nicht so viel und auch nicht so ungesund isst), stößt du mit den Aussagen, die dir ein „großes Blutbild“ geben können, schnell an Grenzen.
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